dimanche 18 mars 2007

Esch-Belval: Die Umwandlung der industriellen Brachländer

Geschichte

Die Industriebrachländer erstrecken sich über eine Fläche von 637.9 ha, von denen 500 ha zu Luxemburg gehören. Die restlichen gehören zu Frankreich. Sie verteilen sich auf 10 verschiedene Standorte, unter anderem dem von Belval-Ouest (zu dt. Belval-West). Die Wichtigkeit der betroffenen Flächen, so wie ihre Lagebestimmung im Verhältnis zu den bestehenden Infrastrukturen, können zum Vorteil für eine neue, grundlegende Ausrichtung der Benutzung des Bodens in dieser Region genutzt werden.

Das Brachland in Belval dehnt sich auf einer Fläche von 122.7 ha aus und befindet sich im Süden des Großherzogtum Luxemburg, am Rand der französischen Grenze und rittlings sitzend auf den Gebieten der Gemeinden Esch/Alzette und Sanem. Der Standort ist 17 km von der Hauptstadt entfernt.
Bis in den 70er Jahren war die Eisenindustrie der wichtigste luxemburgische Wirtschaftszweig. Mit der Stahlkrise spielte die Schwerindustrie keine vorherrschende Rolle mehr während sich der Dienstleistungssektor in Luxemburg entwickelte.

Das Hüttenwerk in Belval wurde von 1909 bis 1912 gebaut und war eines der modernsten Werke Europas. Sie umfasste eine Fläche von 200 ha und konnte 6 Hochöfen ihr eigens nennen.

In den Walzwerken des Hüttenwerkes stellte man Gerüste, Schienen, profilierte Metalle und Eisendrähte her. Über 2000 Arbeiter waren 1912 im Werk tätig.

Von 1965 bis 1979 unterlag das Werk groβen Veränderungen: Die alten Hochöfen wurden abgerissen und durch die neuen Hochöfen A, B und C ersetzt.
Die beiden Hochöfen A & B wurden in den 60er Jahren erbaut, zur Zeit wo die Stahlindustrie eine hohe Konjunktur erlebte. Der Hochofen C wurde erst nach der Ölkrise errichtet, zu einer Zeit wo die Eisenindustrie restrukturiert wurde. Durch den Übergang zum elektrischen Ziehwerk wurde der Betrieb der Hochöfen abgestellt. Der Hochofen C wurde am 19. Januar 1995 abgebaut und an China im Jahr 1996 verkauft. Hochöfen A & B
Die Regierung und die ARBED (heute Arcelor-Mittal) haben am 24 April 1996 beschlossen, eine gemeinsame Gesellschaft Hochöfen A & B Gesellschaft zur Umwandlung der verlassenen industriellen Standorte zu gründen. Seit 1999 hat eine Gruppe deutscher Experten ein „Masterplan“ Projekt für den Standort Belval ausgearbeitet.

Im September 1996 haben die Regierung und die ARBED die wirtschaftliche Interessengruppe zur Studie der Umstellung der Eisen- und Stahlindustriestandorte gegründet, GIE-Ersid. Seit 1998 wurde GIE-Ersid in den betroffenen Gemeinden erweitert (Esch und Sanem)

Die Agiplan Studie, von der GIE finanziert, stellt das Interesse an der Bekräftigung der Industriebrachländer fest und hielt vier prioritäre Standorte fest (Belval-West, Ehlerange,
Terre-Rouge (zu dt. „Roter Boden“) und Rodange).

Agora[1] wurde Besitzer der Gelände der ARBED und versichert deren Entwicklung und Kommerzialisierung. Sie ist mit der Planung betrefflich der Umsetzung der Projekte die ihr anvertraut wurden und deren Ausführung auf urbanistischer Ebene beauftragt.
[1] Agora ist eine Unternehmen das im Oktober 2000 von der luxemburgischen Regierung und der ARBED gegründet wurde und hat als Aufgabe, die industriellen Brachländer, die sich auf den alten Standorten der luxemburgischen Stahl- und Eisenindustrieunternehmen befinden, zu erschlieβen und zu entfalten

Das Projekt in Esch-Belval
Die wichtigen Veränderungen der luxemburgischen Eisen- und Stahlindustrie seit Anfang der 90er Jahre – Übergang des Gußes zur Elektronik in der Stahlproduktion und Erlass des letzten Hochofens in 1997 – haben die Studie der zur Umstellung der Industriebrachländer, die zu dieser Zeit im Süden des Landes zur Verfügung standen, ermöglicht und notwendig gemacht.

Die ersten Nachforschungen ließen eine Aufwertung des Standortes in Belval-West durch die Entstehung einer neuen Industriezone in Betracht ziehen. Doch die soziale und ökonomische Situation, so wie die neuen Perspektiven in Bezug auf die Einrichtung des Gebietes waren die Gründe, die das Projekt zu einer städtischen Bestimmung neigen ließen.
Das Projekt kann mit seinen verschiedenen Vierteln bis zu 7,000 Einwohner und über 20,000 Besitznehmer und tägliche Benutzer aufnehmen.
In seiner Gesamtheit dehnt sich das Projekt auf einer Fläche von fast 1.3 millionen m² aus, von 69 bebaubaren ha. Dabei sind 30% der Fläche für Grünanlagen und öffentliche Plätze vorgesehen.

Damit für den öffentlichen Transport gesorgt ist, wird Belval an das Eisenbahnnetz angeschlossen, die Eisenbahnstation wird in der unmittelbaren Umgebung von Belval-West errichtet.

Belval-West ist eine Gegend die sehr stark von der Stahlindustrie gekennzeichnet wurde und war der erste Standort, der von Agora für eine Wiederverwertung vorgeschlagen wurde.
Das Projekt von Jo Coenen & Co
Das Projekt Coenen beachtet die Topographie der Orte und basiert seine Auffassung auf bereits bestehende Elemente und auf die bebaute Umgebung. Es gibt dem Geist des Südens Ehrerbietung zurück, beim Plazieren der alten Terrasse der Hochöfen, Zeichen der großen Epoche der Eisenmetropole, im Zentrum eine Einrichtung mit geometrischen Blöcken und indem es ihm den Status eines Monumentes verleiht.

Das Projekt von Belval-West ist auf einem historischen, industriellen Brachland vorgesehen und soll die sinnbildlichen Elemente, die den Standort fast ein Jahrhundert lang geprägt haben, mit einbeziehen. Die Hochöfen, die „Halle des soufflantes“ (zu dt. „Gebläsenhalle“), die Kühlbecken, die Bricksteinkamine und der „Stahlhof“ werden in Zukunft ein
Zeichen der Vision und der Erinnerung an die Schmelzarbeiter Das Projekt Coenen
darstellen.

Das Projekt hat mehrere Funktionen:
Hochschulbildung und Forschung: In den Bereichen Hochschulbildung und der Forschung werden neue Strukturen auf dem Standort Belval-West gebildet und verschiedene schon existierende Strukturen werden, im Ganzen oder in verschiedenen Teilen, zu diesem Standort übertragen:
  • Luxemburgische Universität (Abteilung für Wissenschaften und Studien in Verwaltung und Informatik)
  • Höheres Technologieinstitut (IST)
  • Öffentliches Forschungszentrum Gabriel Lippmann und für einige Zeit das Öffentliche Forschungszentrum Henri Tudor,
  • Das Studienzentrum für Bevölkerung, Armut und sozial-wirtschaftliche Politik CEPS/Instead
  • Virtuelles Zentrum der Kenntnisse über Europa
  • Öffentliches Forschungs- und Gesundheitszentrum (molekularbiologische Abteilung)
Sekundarschulbildung
Ein technisches Gymnasium ist in Belval-West errichtet worden und kann bis zu 1,500 Schüler aufnehmen.

Studentenleben
Auf dem universitären Standort wurde es für notwendig gehalten den Studenten und den
Forschern Wohnungsbauten zur Verfügung zu stellen.

„Start-Up“ und Unternehmen der neuen Wirtschaft
Das Wirtschaftsministerium hat in Belval-West die Schaffung einer Empfangsinfrastruktur für Start-Up Unternehmen vorgeschlagen, nach dem Modell des „Technoport Schlassgoart“

Verwaltung des Staates
Die nationalen Archive werden innerhalb der „Stadt der Wissenschaften“ in Belval-West eingegliedert, wegen der Konstruktion der „Cité judiciaire“ (zu dt. „juristische Stadt“) am derzeitigen Ort dieses Dienstes am „Plateau du Saint-Esprit“ und des Mangels an Platz in den bestehenden Räumlichkeiten.

Kulturelle Funktion
Um die zwei Hochöfen der Fabrik in Esch-Belval wird ein nationales Zentrum der industriellen Kultur eingeführt.


Die Viertel

Das Projekt ist in vier Viertel eingeteilt, jedes Viertel besitzt seine besonderen Eigenschaften:
1.Die Terrasse der Hochöfen und die „Cité des Sciences“ (zu dt. „Stadt der Wissenschaften")

Die Terrasse der Hochöfen wird überwiegend durch den Umriβ der industriellen Überreste gekennzeichnet. Die Hochöfen erreichen eine Höhe von bis zu 80 m. Die „Halle des soufflantes“ markiert seine Grenze mit seinem Volumen von 380,000 m³. Die „Möllerei“ erstreckt sich über eine Länge von 160 m östlich der beiden Hochöfen.
Die „Stadt der Wissenschaften“ setzt sich aus all dies zusammen und hat eine Gesamtfläche von 27.6 ha und bietet eine Gesamtentwicklungskapazität von 560,000 m².

Die Stadt der Wissenschaften, der Forschung und der Innovation ist das Hauptprojekt der Umstellung der Industriebrachländer in Esch-Belval.

Die „Stadt der Wissenschaften“ ruht auf einer Sammlung der Sekundarschulen und Hochschulen, der Forschungsinstitutionen, der Verwaltungen des Staates, der kulturellen Infrastrukturen und auch der Unternehmen des Privatsektors am gleichen Standort.



Die „Stadt der Wissenschaften“ beherbergt folgende Institutionen:
  • Die Wissenschaftsabteilung der Universität Luxemburg die das universitäre
    Zentrum von Luxemburg (CUNLUX-sciences), das höhere Technologieinstitut (IST),
    das Centre de Formation Post-Graduée (postabgestufte Bildungszentrum) und
    das Konferenzzentrum beherbergt.
  • Le Centre National de la Culture Industrielle (Nationales Zentrum der industriellen
    Kultur)
  • Die Unternehmen der neuen Ökonomie (zusammengeschlossen innerhalb des
    Technoport“)
  • Administrationen und Archive des Staates
  • Ein Musikzentrum (Rockhalle)
  • Ein Musiksaal für 500 bis 4,000 Zuschauer.

Der „Fonds Belval“ wird die erste Institution des Staates sein, die sich auf diesem Standort niederlässt.

Das Bauprogramm der nationalen Archive, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, beansprucht eine Gesamtfläche von 45,000 m², deren gröβter Teil den Lagerungsflächen für
die archivierten Dokumente vorbehalten ist.

Das nationale Zentrum der industriellen Kultur entwickelt sich auf einer Fläche von 3.5 ha. Sein erster Einwand besteht darin, die Hochöfen zu erhalten und das industrielle Kulturerbe als bedeutender Anhaltspunkt der Straβe der industriellen Kultur Saar-Lor-Lux aufzuwerten.
Sein zweiter Einwand besteht darin, den groβen Maschinen im Ruhestand Leben einzuflöβen. Seine Mission besteht in:

  • Dokumentation und Forschung
  • Angebot von Bildung und Freizeitaktivitäten
  • Entdeckung und Animation
  • pädagogische Vorschläge

Auf dem Standort kommt zudem noch ein regionales Sportzentrum.

Die Verwirklichung der Investitionsprogramme des Staates in Belval wird sich über eine Zeitspanne von 15 Jahren erstrecken.

Hochöfen A & B

In Belval werden die Hochöfen A & B Bewacher der kollektiven Erinnerungen.
Am 31. Juli 1997 markierte ein symbolischer Guß das Ende der Nutzung der letzten Hochöfen in Belval.
Durch diesen Akt verwandelte sich das, was sich bis zu diesem Zeitpunkt nur als Herstellungswerkzeug betrachtet wurde, in ein Grundbegriff des Vermögens des luxemburgischen Landes.
Die zwei Hochöfen, die von 1965 und 1970 stammen, markierten von dem Zeitpunkt an die Landschaft zwischen Esch/Alzette und Belval. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier vielleicht um die zwei Schlüsselemente der Zukunft der städtischen Entwicklung von Belval handelt, hat die Regierung beschlossen sie zu bewahren.
Die Umgebung der Hochöfen wird der Schaffung des nationalen Zentrums der industriellen Kultur dienen müssen. Es handelt sich darum, ein völlig neues Konzept zu entwickeln, Hochofen B welches diese Zeugen der industriellen Vergangenheit in das städtische Leben des neuen Viertels integriert.

Rockhalle
Seine Verwirklichung dauerte etwa 30 Monate von der Gesetzesabstimmung bis zur Einweihung im September 2005. Das Gebäude umfasst etwa 14.000 m² und besitzt eine Infrastruktur die an die Akustik der heutigen Musik und an verschiedene andere Vorführungen angepasst ist. Die Rockhalle wird über eine Fußgängerbrücke an den Bahnhof angeschlossen. Zudem sind Parkplätze vorgesehen.
Der große Konzertraum der Halle hat 5,400 Sitzplätze und ist größeren Konzerten und Vorführungen vorbehalten. Der kleinere Saal kann bis zu 800 Zuschauer beherbergen und ist für kleinere Vorführungen vorgesehen.
Das Gebäude umfasst außerdem ein Reservenzentrum das 6 Wiederholungssäle beherbergt, zwei Aufnahmestudios, einen Tanzraum und einen Multimediasaal.

2. „Square Mile“

Der „Square Mile“, deren Fläche 20 ha beträgt, ermöglicht eine Entwicklung auf 500,000 m² bebaubarer Fläche. Dieses Viertel mit gemischtem Charakter, befindet sich auf der früheren Sinteranlage und ist in erster Linie dem Dienstleistungssektor vorbehalten. 20% der Fläche sind für Wohnräume reserviert.

Das Viertel wird folgende Institutionen beherbergen:

  • Das öffentliche Forschungszentrum Henri Tudor (CRP-HT)
  • Das öffentliche Forschungszentrum Gabriel Lippmann (CRP-GL)
  • Das öffentliche medizinische Forschungszentrum
  • Das Studienzentrum für Bevölkerung, Armut und sozial-wirtschaftliche Politik CEPS/INSTEAD
  • Virtuelles Zentrum der Kenntnisse über Europa (CVCE)

3.Park Belval

Jedes Viertel wird durch eine Grünanlage zu den anderen zusammengeführt, das die Zeugnisse der industriellen Kultur integriert: der sogennante Park Belval.
Der Park Belval ist der natürliche Übergang zwischen den Vierteln, mit städtischer Eigentümlichkeit und mit einer hohen Dichte, und dem Viertel von Belval mit einer wohnhaften Eigentümlichkeit. Der Park Belval erstreckt sich über ein Gebiet von 33 ha und bietet unterhaltende sowie sportliche Aktivitätsprogramme an. Das Viertel beinhaltet das neue technische Gymnasium und ein regionales Sportzentrum.


4. « Quartier Belval »


Das Viertel Belval ist ein wohnhaftes Viertel, erstreckt sich auf einer Fläche von 25 ha und bietet Wohnraummöglichkeiten an für über 7,000 Menschen.


Quellenverzeichnis

http://www.fonds-belval.lu/home.php

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/lb/thumb/7/71/Esch1rockhal1.jpg/430px-Esch1rockhal1.jpg

http://www.gouvernement.lu/salle_presse/actualite/2003/03/19belval/index.html
www.esch.lu/Default.aspx?id=5a8a0570-4c0e-4ca4-bcaa-6c55845ee7af

http://www.agora.lu/fr/project_belval/concept/

http://www.rail.lu/hautsfourneauxabbelval.html

http://www.rail.lu/arbedbelvalusine.html

http://www.gouvernement.lu/dossiers/amenagement_territoire/friches/index.html

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